Carolin Muschter

Carolin Muschter
Ihre Bürgermeister-Kandidatin 2021 für Bad Pyrmont

Meine Heimatstadt in einem derart desolaten Zustand zu sehen, der extreme Verfall der letzten Jahre, ist der Grund. Die Stimmen der Bürger haben mich bewegt, mit ihrem Frust über den Eindruck des jahrzehntelangen Stillstands im Ort. Meine Kindheit im blühenden Pyrmont hat mich geprägt und ich war immer stolz auf mein Pyrmont und sein mediterranes Flair. Die Schönheit Bad Pyrmonts möchte ich wieder freilegen, unseren Ort für eine positive Zukunft aufstellen.

Ich bin Juristin mit 20 Jahren Ratserfahrung und war 5 Jahre stellvertretende Bürgermeisterin. Dazu 15 Jahre im Samtgemeinderat und Mitglied im Wasserversorgungsverband. Wir haben u.a. Feuerwachen, Krippen und Brücken gebaut, dazu Straßen, Friedhofskapelle, Sporthallen, Kindergärten und Schulen saniert. 10 Jahre war ich im Schulelternratsvorstand eines Gymnasiums mit 1800 Schülern, Schulbus und Schulwegsicherheit waren mein Bereich. Meine Zusatz- Ausbildung zur Mediatorin wird mir zugutekommen, auch meine Vernetzung in der Metropolregion Hannover. Für das ausbaufähige Marketing kommen Bad Pyrmont definitiv meine Erfahrungen und Kontakte beim Fernsehen und die vielen Jahre als Mitarbeiterin von Printmedien zugute. Die Verwaltungsrechtlichen Voraussetzungen und Vorgaben für die Qualifikation eines Badeortes sind mir gut bekannt und die damit verbundenen großen Chancen für Bad Pyrmont möchte ich voranbringen. Meine Mutter hatte lange ein Kunstgewerbegeschäft am Brunnenplatz, dort habe ich zu Schul- und Studienzeiten mitgearbeitet. Als Mutter zweier Töchter, die jetzt im Studium sind, kenne ich das ganze Spektrum der Bedürfnisse von Mutter und Kind, vom Kindergarten bis zur Uni und Ausbildung im Handwerk. 

Meine besonderen Stärken:

Zielstrebig; Schnell; pragmatische Lösungen findend; Durchsetzungsfähig und vor allem ein großes technisches Verständnis. Schwäche: ungeduldig, wenn es nicht voran geht.

Was zeichnet Bad Pyrmont gegenüber anderen Städten aus?

Die große Vielfalt: Bad Pyrmont wird zurzeit als Kurort wahrgenommen, aber wer sich einmal mit dem Willeke-Archiv und dem Stadtarchiv beschäftigt, erkennt, was für einen riesigen geschichtlichen Hintergrund Pyrmont und Lügde haben. Der große Themenbereich Freizeit-Sport zeichnet uns aus: Gerade das Hallen-Wellen-Freibad mit seinem Alleinstellungsmerkmal, in gut 200 km Umkreis gibt es keine andere Wellenanlage, ist ein Standortvorteil. Der Tierpark ist ein Besuchermagnet. Der Kurpark ebenfalls. Das Programm-Kino und das Schloss zeichnen uns aus. Die grünen Wälder der Umgebung stehen nicht nur für die Luftqualität, sondern auch als Wirtschaftsfaktor für Erholung und Wohnqualität. Nach 10 Jahren Leben in Starnberg bei München und den 20 Jahren des Lebens in der industriellen Landwirtschaft der Nordheide finde ich, unser Pyrmonter und Lügder Tal zeichnet sich durch die vielen kleinen Ackerflächen mit Hecken aus, im Gegensatz zu den großen Feldern mit Vermaisung und Monokultur in der Nordheide. Die rollenden grünen Hügel des Weserberglandes sind einfach schön, deshalb sind wir in den letzten 20 Jahren wann immer möglich in den Ferien und am Wochenende in Pyrmont gewesen. 

Bad Pyrmont ist einer der wenigen Kurorte Deutschlands, der doppelt qualifiziert ist: eine Qualifikation über Heilwasser, die zweite über das Moorbad, diese Besonderheit ist kaum bekannt.

Wir haben eine ganze Reihe von Standbeinen, die bisher nicht ausgeschöpft wurden. Es gibt ein großes Potential an Geschichtlichen und Archäologischen Forschungsmöglichkeiten, ganz zu schweigen von der Geologie, Wasserkunde und Architektur. Die Stadt kann über die Metropolregion Hannover in diesen Themen mit den niedersächsischen Universitäten und denen des OWL zusammenarbeiten, um Forschungsprojekte nach Pyrmont zu holen.

Der Ort muss sich so vermarkten, dass die Familien der Angestellten von großen Arbeitgebern vor Ort gerne hierher ziehen und so der Pendlerverkehr verringert wird.

Wie sehen Sie das Verhältnis Ortsteile und Kernstadt in Bad Pyrmont?

Nach 20 Jahren Leben auf dem Land mit 2,5 Mbit Internet, sehe ich die Versorgung der Ortsteile mit Internetanschluss als dringliche Aufgabe. Gerade die Landwirtschaft ist in ihren Betrieben auf die bestmögliche Internet-Versorgung angewiesen, ebenso die Schulen. Die Anschlüsse an den Busverkehr müssen wir optimieren, vor allem für die ältere Bevölkerung und Schulkinder. Nach dem Vortrag von Herrn Goretzky über das Dorferneuerungsprogramm muss die Stadt in den Ortsteilen viel Geld investieren. Die Straße nach Kleinenberg ist die erste Maßnahme. Der Schulhof auf dem Hagen könnte sicherlich Zuwendung gebrauchen. Die Wehren in einigen Ortsteilen brauchen neue Gebäude und Anbauten. Auch die Straßen in den Ortsteilen müssen instandgesetzt werden.

Wenn Sie ein Tier wären, welches würde Ihre Eigenschaften am besten treffen?

Wie Pferde: schnell, wendig und ausdauernd.

Funktion der Zusammenarbeit verschiedener Akteure (Rathaus, Werbegemeinschaft, Staatsbad, KVV, BPT, ..) in Bad Pyrmont im Hinblick auf das Marketing der Stadt

Nehmen Sie den „Bäderkalender“, die Internetseite über die 352 Kurorte und Heilbäder Deutschlands. Der Auftritt von Bad Pyrmont auf dieser Seite ist sehr dünn, der von Bad Nenndorf ist sehr gut. Am Staatsbad kann‘s nicht liegen. Vor 25 Jahren habe ich beim Fernsehen in München gearbeitet. Mit meinem Anteil über Bad Pyrmonter Heilwasser und Kuren in der Fernsehsendung von Pastor Fliege haben wir erreicht, dass Pyrmont einen deutschlandweiten Anstieg an Nachfragen zum Mineralwasser und zum Tourismus hatte, diese Welle der Bekanntheit hat die Stadt einfach verebben lassen. Das will ich wieder ankurbeln.

Allein von der Konstruktion her sind hier viel zu viele Köche am Marketing-Topf, Frau Rüter hat einfach zu wenig Budget. Das Marketing kann also noch ziemlich verbessert werden. Wenn hier in Pyrmont vom Fernsehen gedreht wird, muss die Stadt den Finger draufhaben, damit wir positiv vermarktet werden. Im Weserbergland-Tourismus können wir mehr ausbauen, beim Radwandern etc. Bei der 7-Schlösser-Gruppe gibt es in der Werbung noch Ausbaupotential.

Das Marketing muss von Ballast-Dingen befreit werden wie dem Camper-Platz und dem Fahrradverleih. Das bindet zu viel Arbeitskraft und bringt zu wenig, außerdem haben wir in Pyrmont Privatbetriebe, die das besser können.

Ist die Verwaltung in Bad Pyrmont Ihrer Meinung nach digital gut aufgestellt?

Nein.

Wie kann das Zusammenspiel Bad Pyrmont - Lügde besser funktionieren?

Wir können von Lügde lernen, was die Emmerauen angeht. Das Standort- Marketing und das Kulturangebot können wir weitaus besser mit Lügde vernetzen. Gerade den Unterschied zwischen dem vor erst 300 Jahren als Alleenstadt geplanten Badeort Pyrmont und der Ackerbürgerstadt Lügde mit der uralten Kilianskirche kann man gemeinsam gut vermarkten. Die Klosterallee zeigt von je her nach Lügde, wir sind ein Tal, mehr Zusammenarbeit bringt Erfolg für beide Seiten. Lügde und Pyrmont betreiben zusammen die Kläranlage. Die Feuerwehren sind gut vernetzt, das sollten wir ausbauen.

Wenn wir den Marktanteil der E-Bike Urlauber steigern wollen, wäre es sinnvoll, wenn wir die Strecken mit Lügde und OWL vernetzen.

Wir müssen dringend bei der Bundesbahn den Ausbau des Lärmschutzes für Lügde und Pyrmont erreichen. Wenn die Bahnstrecke ertüchtigt wird, fahren täglich 40 Güterzüge zusätzlich durch das Tal. Die Kontakte zu den zuständigen Stellen hat ein Pyrmonter für uns herausgefunden, die Verwaltungen müssen gemeinsam ganz vehement auf die Aufnahme in Lärmschutzprogramme pochen!

Eine Wortschöpfung wie ‚Emmerzone‘ hat Zukunft. Wir möchten das Einkaufen vor Ort so gestalten, dass es unseren Geschäften gut geht.

Verbesserungspotentiale in Bad Pyrmont

Pyrmont ist Mitglied der Metropolregion Hannover. Hameln ist ebenfalls Mitglied. Die ‚Metropolregion‘ wurde als Zusammenschluss der Universitäten Göttingen, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg gestartet, aber auch Städte und Landkreise sind Mitglieder geworden, mittlerweile ein Markt von 3.8 Millionen Einwohnern. www.metropolregion.de Hamelns Bürgermeister sitzt im Vorstand der Metropolregion. Hameln hat Hochschulniederlassungen bekommen. Pyrmont hat drei Elektrofahrräder bekommen, so wurde auf Anfragen Herrn Maltzahns geantwortet. Hier sehe ich immenses Potential für Bad Pyrmont, insbesondere im Bereich Innovativer Technik, Elektromobilität für Tourismusorte, Kultur- und Gesundheitsförderung, die alle über die Metropolregion intensiv finanziell unterstützt werden.

Verbessert werden muss das Leben für Jugendliche in Pyrmont. Hier können, wie in Hameln, Ausbildungsstätten gefördert werden, damit Jugendliche hierbleiben können und wir junge Leute nach Pyrmont holen können. Jugendzentrum und Skaterbahn sind mein Ziel. 

Pyrmont ist unter dem damaligen Bürgermeister Demuth 2000 nicht in die „Region Hannover“, dem Zusammenschluss des Großraums Hannover anlässlich der Expo, eingetreten. Hier muss der Landkreis nun sein ganzes Gewicht einlegen, um in die Region aufgenommen zu werden, nicht nur wegen der wichtigen Zuganbindung, sondern wegen der Verbesserung des Anschlusses an Hannover in allen anderen Bereichen. Wenn man mit Behörden in Hannover telefoniert und deren Mitarbeiter sind noch nie in Pyrmont gewesen, müssen wir uns unbedingt bekannter machen.

Das große Drama sind die verfallenen Gebäude, da ist es Chefsache, mit den Eigentümern für Pyrmont positiven Lösungen zu finden. Wir brauchen eine baurechtliche Fassadensatzung, damit Pyrmont sein schönes Ambiente behält und die Häuser im hinteren Teil trotzdem auf den neuesten Stand kommen können.

Die KFZ-Zulassung als Nebenstelle will ich nach Pyrmont holen. Die Grundsicherung für Renten muss wieder im Pyrmonter Rathaus zu beantragen sein. Bad Pyrmont hat auch immensen Nachholbedarf, die Töpfe der großen Förderprogramme von Europa anzuzapfen. Wir brauchen den Regionalplaner für die Leaderregion in Bad Pyrmont. Wenn in einer kleinen Samtgemeinde der Regionalplaner 230.000 Euro für ein Regenrückhaltebecken organisieren kann, sollte in Pyrmont wesentlich mehr möglich sein. Auf der Internetseite „Was tut Europa für mich“ kann man lesen, was in der eigenen Region gefördert wird. Dabei bekommt der Landkreis Hameln- Pyrmont beträchtliche Fördergelder aus dem Fond für regionale Entwicklung, die allerdings zu großen Teilen in Hameln bleiben. Hier kann Bad Pyrmont weit nach vorne kommen. Ganz zu schweigen bei Radwegförderung, Unterstützung von Historischen Gebäuden und Straßensanierung. Für die Pyrmonter Bürger werde ich in der Stadtverwaltung eine Betreuungsstelle zur Hilfe bei Anträgen in allen Förderprogrammen und bei Brandschutzproblemen einrichten, damit alle die Chance auf solche Förderungen wahrnehmen können.

Das drängendste Problem sind die fehlenden Augen- und HNO Ärzte. Solange wir fertige Ärzte nicht finden, können wir auf das Programm setzen, Studenten in den letzten Ausbildungsjahren von der Stadt eine jährliche Unterstützung zu zahlen, wenn sie sich verpflichten, dann 10 Jahre in Pyrmont zu praktizieren. Dazu sollten wir Lügde mit ins Boot nehmen. Auch hier sind die Universitäten der Metropolregion und OWL die Ansprechpartner. 

Der Tourismus muss gefördert werden:

Belebung von Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie

Es gibt mit den großen bestehenden Veranstaltungen Magneten, die von der Stadt gestärkt werden müssen. Die Veranstalter sind mit neuen Ideen zu mir gekommen, die auf jeden Fall zu Pyrmont passen und ausbaufähig sind. Für Februar und März wollen wir Veranstaltungen kreieren, die in der Sauren-Gurken-Zeit Besucher in die Stadt holen. Dafür hatte ich im Sommer 2020 den Veranstalter der Landpartie gefragt, ob man eine Art „Landpartie in der Innenstadt“ mit den Eigentümern leerer Geschäfte entwerfen kann. Die Aussteller von Landpartien haben mit Corona ja selbst ein katastrophales Jahr hinter sich, da kann man mit dem „Pop Up Shop“ Programm die Geschäfte beleben, wie das in der Deutschen Bank zu sehen ist, vor allem, wenn nun auch wieder geöffnet werden darf. Das Wirtschaftswunder möchte gerne die Veranstaltung sehr vergrößern, das werde ich als Bürgermeister fördern. Die reichhaltigen Möglichkeiten der Formate dieser Art würden viel Geld in die Kassen der Stadt spülen. Wir brauchen dringend den Parkplatz am Gondelteich für den Tourismus, daher werde ich mich auch weiterhin gegen ein Feuerwehrgebäude auf dem Parkplatz einsetzen, das muss an eine andere Stelle an der Südstraße.
Das Staatsbad braucht, um mehr Kongresse zu holen, mehr Hotelbetten. Durch gute Kontakte zur Wohnbauwirtschaft möchte ich neue Hotels ansiedeln. Im jetzt beliebten Bereich der BioHotels können auch bestehende Hotels umstellen auf dieses Marktsegment der Ü40 Touristen, die auf Umweltrelevanz achten. Denn diese Umweltrelevanz kann man mit den Charakteristika des Badeortes gut verbinden. Bevor neue Hotels gebaut sind, werden wir im Bereich des Kurz- und Tagestourismus beliebte Themen wie Mountain Bikes, Nordic Walking und andere Sportveranstaltungen nach Pyrmont holen. Der Pyrmont Marathon hat gezeigt wie erfolgreich solche Formate für den Ort sind. Solche Veranstaltung können in Zusammenarbeit mit Lügde auf größere Beine gestellt werden. Die Stadt kann sich überlegen, wie sie gerade auch den Golfplatz und den Segelflugplatz in ihr Werbungsportfolio aufnimmt, auch das geht nur gemeinsam mit Lügde. Mit der Theatercompanie und dem Fürstentreff haben wir optimale Möglichkeiten, authentische Werbespots für Pyrmont selbst zu drehen.
In Zusammenarbeit mit dem Staatsbad würde ich mich freuen, wenn wir über meine Kontakte zu Tourneetheatern zusätzlich zur hervorragenden Theatercompanie wieder Theater nach Pyrmont holen. Deshalb müssen Konzerthaus und Kurtheater schnell fertig werden. Wir haben eine hervorragende Gruppe von Behindertensport, Bogenschützen, Reit- und Sportvereinen, es gibt für alles Wettbewerbe, die man nach Pyrmont holen kann. Ein Skaterpark muss in der Stadt gebaut werden, ohne dass die Kinder selbst dafür Gelder einwerben müssen.
Der Minigolfplatz muss erhalten bleiben, er erfreut sich einer enormen Beliebtheit. Die Stadt muss hier mit dem Staatsbad verhandeln, dass der Platz bleiben kann.

Mit mir gibt es keine Tourismusabgabe. Die Stadt weiß nach der Neuberechnung der Grundsteuern noch nicht, wie viel nun eigentlich für uns herauskommt, das müssen wir abwarten, bevor man zu Steuererhöhungen greift. Den Bürger einfach zur Kasse zu bitten, fand ich immer schon schlimm. Im Jahr 2013 sind mit der Schließung der drei Hotels Bergkurpark, Rasmussen und Kaiserhof 100000 Übernachtungen weggefallen, das ist ein Verlust von rund 1.5 Mio. Euro pro Jahr und viele Arbeitsplätze. Dieses Geld fehlt der Stadt für ihre allgemeinen Aufgaben, daher sind -neue- Hotels für Pyrmont so wichtig!

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